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Kann man im MRT einen Schlaganfall erkennen?
Die kurze Antwort ist: Ja, man kann im MRT sehr gut einen Schlaganfall erkennen.
Für die Interessierten kommt hier die etwas längere Antwort:
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall entsteht durch den Verschluss eines der Gefäße, die das Hirn versorgen. Man kann einen Schlaganfall als Hirninfarkt bezeichnen, ähnlich einem Herzinfarkt. Ein solcher Verschluss kann beispielsweise durch ein Blutgerinnsel oder eine Stenose (Verengung des Gefäßes) verursacht werden.
Wenn ein solches Gefäß im Kopf verschlossen ist, dann führt das dazu, dass die Hirnareale, welche durch das Gefäß versorgt werden, nicht mehr richtig funktionieren.
Der Ausfall einer bestimmten Hirnregion führt dann zu neurologischen Symptomen, wie:
- Halbseitenlähmung
- Sprachsstörung
- Plötzlich einsetzender Schwindel
- Sehstörungen
- Bewusstseinstrübung
Wie sieht ein Schlaganfall im MRT aus?
Man kann einen Schlaganfall an verschiedenen Dingen im MRT erkennen:
- In einer Gefäßdarstellung im MRT kann man direkt das verschlossene Gefäß sehen.
- In einer diffusionsgewichteten Sequenz wird der Schlaganfall als heller Fleck dargestellt. Diese Sequenz erfasst die Bewegungsfreiheit von Wassermolekülen im Gehirn. Im Bereich eines Schlaganfalls ist die Bewegungsfreiheit der Wassermoleküle eingeschränkt.
- Nach wenigen Stunden kann man den Schlaganfall auch in einer T2w-gewicheten Sequenz sehen, da das Gehirn anfängt anzuschwillen.
Hier siehst du ein Bild von einem Schlaganfall im MRT (links im Bild ist rechts bei dem Patienten):
Vielen Dank an Bruno Di Muzio, Radiopaedia.org für das Bild (Case).
Wie lange ist ein Schlaganfall im MRT nachweisbar?
Ein Schlaganfall ist im MRT meistens lebenslang nachweisbar. Fast alle Schlaganfälle hinterlassen im Gehirn einen Defekt, der auch noch nach vielen Jahren im MRT nachweisbar ist. Mit dem MRT kann man außerdem gut das Alter eines Schlaganfalls abschätzen.
Kontrastmittel beim Schlaganfall im MRT?
Grundsätzlich ist im MRT kein Kontrastmittel nötig, um einen Schlaganfall zu erkennen. Es gibt im MRT Techniken die Hirngefäße auch ganz ohne Kontrastmittel darzustellen.
Bei bestimmten Konstellationen im Rahmen eines Schlaganfalls kann es sein, dass der (Neuro-)Radiologe eine sogenannte Perfusionsbildgebung machen möchte. Damit kann man genau messen, an welcher Stelle im Gehirn wieviel und wie schnell Blut ankommt. Dafür wäre die Gabe von Kontrastmittel nötig.
MRT oder CT beim Schlaganfall?
Sowohl ein MRT als auch ein CT des Kopfes eignen sich gut um einen Schlaganfall nachzuweisen. Beides wird auch in der Klinik für die Erkennung von Schlaganfällen genutzt. Meistens macht man ein CT mit Kontrastmittel inklusive der Darstellung der Gefäße, die das Gehirn versorgen, um einen Schlaganfall zu sehen, da ein CT flächendeckender verfügbar ist, schneller geht und billiger ist. Vor allem aber, wenn man nicht genau weiß, wann der Schlaganfall aufgetreten ist, zum Beispiel, weil der Patient nach dem Aufwachen Symptome eines Schlaganfalls gezeigt hat, macht man jedoch lieber ein MRT des Kopfes als ein CT um den Schlaganfall zu erkennen.
Welche Blutwerte brauche ich für ein MRT?
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Bilder des Körperinneren erzeugt. Obwohl die MRT selbst keine Strahlung verwendet, gibt es Vorbereitungen, die du treffen musst, bevor du untersucht wirst. Eine wichtige Vorbereitungsmaßnahme ist die Überprüfung bestimmter Blutwerte. Doch warum ist das notwendig und welche Werte sind relevant?
Warum braucht man Blutwerte beim MRT?
Blutwerte geben Aufschluss über deine allgemeine Gesundheit und können spezifische Risiken anzeigen, die bei einer MRT-Untersuchung berücksichtigt werden müssen. Wenn ein Kontrastmittel verwendet wird, ist es wichtig, die Funktion deiner Nieren zu kennen, da das Mittel über die Nieren ausgeschieden wird. Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt das Risiko für eine seltene Nebenwirkung von MRT-Kontrastmittel: Die sogenannte nephrogene systemische Fibrose (NSF). Das Risiko ist aber auch bei deutlich eingeschränkter Nierenfunktion bei Patienten, die dialysiert werden müssen, sehr gering. Aber es ist nunmal höher als bei Patienten mit gesunder Nierenfunktion.
Wichtig ist jedoch auch zu sagen, dass die aktuellen Leitlinien der ESUR (European Society of Urogenital Radiology) die standardmäßige Bestimmung von Nierenwerten bei Patienten ohne bekannte Nierenproblematik als "nicht zwingend erforderlich" einstufen. Dennoch ist in dem Zusammenhang wichtig darauf hinzuweisen, dass die meisten Kliniken und Praxen dennoch eine Bestimmung der Nierenwerte vor Untersuchung empfehlen. Im Zweifel ist es immer besser vor der Untersuchung mit der Praxis oder der radiologischen Klinik zu telefonieren, ob Nierenwerte für die Untersuchung benötigt werden.
Welche Blutwerte für MRT?
Für eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel sind hauptsächlich die Werte zur Beurteilung der Nierenfunktion von Bedeutung:
- Kreatinin (Nierenwert): Dieser Wert spiegelt die Nierenfunktion wider. Ein hoher Kreatininwert kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen.
- GFR (Glomeruläre Filtrationsrate): Die GFR gibt an, wie gut deine Nieren Stoffe filtern können. Sie wird berechnet, basierend auf dem Kreatininwert, deinem Alter, Gewicht und Geschlecht.
Die GFR sollte idealerweise bei über 30 ml min/1,73m^2 liegen. Bei dringenden Indikationen für die Kontrastmittelgabe kann der Radiologe jedoch auch entscheiden Kontrastmittel zu geben, wenn der GFR-Wert niedriger ist.
Wie alt dürfen die Blutwerte (z.B. Kreatinin) für ein MRT sein?
Die Aktualität der Blutwerte ist ausschlaggebend für ihre Gültigkeit:
- Erwachsene: In der Regel sollten die Blutwerte nicht älter als 3 Monate sein.
- Personen mit bekannter Nierenerkrankung: Hier können aktuellere Werte erforderlich sein, also nicht älter als 1-2 Wochen.
Dein Arzt wird dir mitteilen, wie aktuell die Blutwerte sein müssen, basierend auf deiner individuellen medizinischen Geschichte. Am besten setzt du dich vor deiner Untersuchung mit der radiologischen Praxis oder Klinik in Verbindung und fragst nach, wie alt die Laborwerte sein dürfen, da es hier häufig unterschiedliche Regelungen zwischen den Praxen und Kliniken gibt.
MRT ohne Kreatininwert möglich?
Es gibt Szenarien, in denen ein MRT auch ohne die vorherige Bestimmung des Kreatininwerts durchgeführt werden kann:
- Kein Kontrastmittel: Wenn kein Kontrastmittel verwendet wird, ist die Überprüfung der Nierenfunktion nicht notwendig.
- Notfälle: In dringenden Fällen kann das MRT auch ohne vorherige Blutwerte erfolgen, wobei die Risiken gegen den Nutzen abgewogen werden müssen.
Laut Leitlinien ist die Bestimmung der Nierenfunktion "nicht zwingend erforderlich". Dies hat dazu geführt, dass wir in unserer Klinik normalerweise auf die Bestimmung von Laborwerten vor einer MRT Untersuchung verzichten. Das machen aber noch nicht alle Kliniken so.
Blutwerte sind ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung auf ein MRT, wenn Kontrastmittel zum Einsatz kommen. Sie geben wichtige Informationen über die Nierenfunktion und helfen, das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Achte darauf, dass du die Anweisungen deines Arztes bezüglich der benötigten Blutwerte und ihrer Aktualität befolgst. In Notfällen oder wenn kein Kontrastmittel verwendet wird, kann unter Umständen auf die Bestimmung bestimmter Werte verzichtet werden. Dennoch ist eine sorgfältige Abwägung durch den Radiologen unerlässlich, um deine Sicherheit zu gewährleisten.
Kann man ein MRT in der Schwangerschaft machen?
Die kurze Antwort ist: Ein MRT in der Schwangerschaft ist möglich und ist ungefährlich für das ungeborene Kind. In dem ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) sollte dennoch möglichst auf ein MRT verzichtet werden.
Die Magnetresonanztomographie ist ein radiologisches Bildgebungsverfahren, in dem mithilfe von Magnetstrahlen Bilder des Körpers gemacht werden können. Das MRT benutzt keine Röntgenstrahlen und ist somit vollkommen ungefährlich für den menschlichen Körper.
Das MRT ist sehr gut geeignet, um Weichgewebsstrukturen - also zum Beispiel Muskeln, Bänder aber auch das Gehirn - darzustellen.
Warum muss man ein MRT in der Schwangerschaft machen?
Wenn du Beschwerden hast, die auf eine Erkrankung hinweisen, die vor allem durch das MRT diagnostiziert werden kann, kann es notwendig sein, dass du auch in der Schwangerschaft ein MRT brauchst. Solche Erkrankungen könnten zum Beispiel sein:
- Bandscheibenvorfall
- Erkrankung des Gehirns: Schlaganfall, unbekannte Kopfschmerzen oder starker Schwindel
- Krebserkrankungen
Ein Grund weswegen bei uns in der Klinik häufig Schwangere ein MRT bekommen ist außerdem der Verdacht auf eine Blinddarmentzündung (Appendizitis). Zwar kann man eine Blinddarmentzündung häufig auch ganz gut im Ultraschall erkennen, aber nunmal nicht immer. Dann kann es nötig sein ein MRT zu machen, um zu schauen, ob du wirklich eine Blinddarmentzündung hast.
Wie gefährlich ist ein MRT in der Schwangerschaft?
Grundsätzlich ist ein MRT sowohl für dich als Mutter als auch für das Kind ungefährlich. Die Magnetstrahlen des MRTs richten kein Schaden im Körper an.
Wir machen sogar extra Bilder von dem Fetus im Bauch der Mutter im MRT um verschiedene Erkrankungen des Kindes bereits im Mutterlaib zu erkennen, wenn es einen Hinweis darauf gibt.
Es kann lediglich sein, dass das Kind während der MRT Untersuchung im Bauch aufwacht und sich bewegt, da natürlich auch das Kind die Geräusch des MRT Gerätes hört. Das ist aber nicht weiter schlimm.
Auch wenn das MRT ungefährlich für das ungeborene Kind ist, so führen wir kein MRT während des ersten Drittels (das 1. Trimenon) der Schwangerschaft durch. Das heißt bei uns gibt es kein MRT innerhalb der ersten 13 Schwangerschaftswochen.
Kontrastmittel bei einem MRT in der Schwangerschaft?
Es gibt wenig wissenschaftliche Daten dazu, inwiefern die Gabe von MRT Kontrastmittel während der Schwangerschaft möglich ist oder inwiefern es zu einer Schädigung des Kindes kommen kann.
Man kann aber viele Dinge im MRT auch ohne Kontrastmittel beurteilen und so verzichten wir bei uns in der Klinik auf die Kontratmittel-Gabe während der Schwangerschaft.
Was für Alternativen gibt es für ein MRT in der Schwangerschaft?
Der Ultraschall stellt vermutlich die beste Alternative zum MRT in der Schwangerschaft dar.
Aber: Nicht jede Erkrankung kann mithilfe des Ultraschalls diagnostiziert werden. Vor allem an der Wirbelsäule und im Kopf hilft ein Ultraschall nicht so richtig weiter.
In besonderen Fällen kann man auch trotz Schwangerschaft ein Röntgenbild oder eine Computertomographie gemacht werden. Das sollte aber gut mit dem Radiologen abgesprochen werden.
Also, ihr seht: Ein MRT in der Schwangerschaft, vor allem zu einem späteren Zeitpunkt ist kein Problem und manchmal sehr hilfreich Erkrankungen der Mutter oder sogar des ungeborenen Kindes zu erkennen. Auf eine Kontrastmittelgabe sollte jedoch verzichtet werden, wenn irgendwie möglich.
Woher kommen unsere Daten?
Die Dauer der Untersuchungen ist der Mittelwert der letzten Untersuchungen des jeweiligen Körpergebiets bei uns in der Klinik.
Ist eine MRT Untersuchung gefährlich?
Eine MRT-Untersuchung erfolgt mit Magnetstrahlen. Diese sind für den Körper vollkommen ungefährlich. Solltest du metallische Implantate im Körper haben, wie zum Beispiel eine Platte nach einer Knochenbruch, dann informiere bitte deinen Arzt darüber. Meistens ist aber die MRT-Untersuchung dennoch möglich.
Lediglich bei Herzschrittmachern ist Vorsicht geboten. Diese sind heutzutage zwar häufig auch MRT-fähig, aber du musst während der Untersuchung speziell überwacht werden. Wenn du einen Herzschrittmacher tragen solltest, dann teile dies bitte unbedingt einem Arzt mit.
Was ist die Strahlenbelastung eines MRTs?
Ein MRT funktioniert nicht mit Röntgenstrahlung, sondern mit einem starken Magnetfeld. Deshalb gibt es auch keine Strahlenbelastung bei einem MRT. Wie ich oben geschrieben habe: Ein MRT ist für den Körper vollkommen ungefährlich!
Was ist Kontrastmittel?
Kontrastmittel ist ein Medikament, was dir während einer MRT-Untersuchung gespritzt werden kann, um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen. MRT-Kontrastmittel enthält kein Jod, sondern Gadolinium. Auf MRT-Kontrastmittel kann man (wie auf jedes Medikament) in seltenen Fällen allergisch reagieren. Sollte soetwas schonmal aufgetreten sein, informiere bitte deinen Radiologen.
Wie lange dauert es, bis ich meine MRT-Ergebnisse bekomme?
Der Radiologe schaut sich die Bilder nach deiner Untersuchung an und schreibt einen Befund. Wie lange es dauert, bis du diesen Befund bekommst, kommt ganz darauf an, wo du die Untersuchung bekommen hast. In Praxen ist der Befund häufig kurz nach der Untersuchung fertig. Vor allem in großen Krankenhäusern kann es aber sein, dass dein Befund von einem Assistenzarzt und zusätzlich noch von einem Oberarzt befundet wird. Deshalb kann es etwas dauern, bis dein Befund fertig ist. Meistens ist es aber möglich schon vorab einen ersten mündlichen Befund zu bekommen. Auf jeden Fall hast du die Möglichkeit direkt nach der Untersuchung die MRT-Bilder auf eine DVD gebrannt zu bekommen. Die Bilder kannst du dann zu deinem überweisenden Arzt (z.B. dem Orthopäden) mitnehmen.
Was sollte ich für eine MRT Untersuchung anziehen?
Es ist vor allem wichtig, dass du gemütliche Kleidung anhast. Eine MRT-Untersuchung kann bis zu 60 Minuten dauern und es ist wichtig, dass du ruhig im MRT-Gerät liegen kannst. Für manche Untersuchungen, wie zum Beispiel der weiblichen Brust oder des Herzens bitten dich die Medizinisch-technischen Assistenten (MTRAs) möglicherweise dein Oberkörper frei zumachen und du bekommst ein OP-Hemdchen zum überziehen damit dir nicht kalt wird. Für Frauen bietet es sich außerdem an einen BH ohne Bügel (z.B. einen Sport-BH) anzuziehen. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, so kann es dennoch vorkommen, dass der Bügel im MRT warm wird oder Artefakte in den Bildern macht.
Ich habe schon einen längeren Beitrag zum Ablauf eines MRTs geschrieben.
Darf man mit Titan ins MRT?
Ja, grundsätzlich darfst du mit Titan-Implantaten ins MRT.
Moderne medizinische Implantate, wie zum Beispiel Schrauben oder Platten (bei Knochenbrüchen) oder auch Zahnimplantate, werden heutzutage aus Titan gefertigt.
Auch wenn Titan ein Metall ist, so hat es nicht so starke magnetische Eigenschaften wie zum Beispiel Eisen. Daher ist es für eine MRT-Untersuchung ungefährlich, weil es sich weder stark erhitzt noch vom Magnetfeld angezogen wird.
Dennoch ist es gut, wenn du deinen Radiologen darauf aufmerksam machst, dass du Titan-Implantate im Körper hast, weil dies vielleicht andere Einstellungen am MRT-Gerät benötigt.